Arbeitsmarktmobilität und Fachkräftemangel - Chancen und Herausforderungen für Stellensuchende und Unternehmen

Arbeitsmarktmobilität und Fachkräftemangel werden in den Medien und der Öffentlichkeit zunehmend intensiver diskutiert. Immer mehr Arbeitgebende melden Probleme bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal. Nicht wenige geben an, dass ihre Geschäftsentwicklung beeinträchtigt wird und Expansionschancen ungenutzt bleiben. Gleichzeitig verzeichnen die Arbeitsmarktbehörden immer mehr gut qualifizierte Personen, die sich arbeitslos melden. Wie können diese Befunde erklärt werden? In welchen Berufen ist der Fachkräftemangel besonders ausgeprägt? Welche Fachkräfte werden arbeitslos und wie mobil agieren sie auf dem Arbeitsmarkt? Welche Rekrutierungspotenziale weisen die betroffenen Personen auf?

Heute verfügt mehr als jeder dritte Erwerbstätige über eine höhere berufliche Bildung oder ein Fachhochschul-/Universitätsstudium. Diese Entwicklung betrifft auch arbeitslose Personen: So ist der Anteil an Stellensuchenden mit tertiären Bildungsabschlüssen zwischen 2002 und 2013 um das 1.7-fache von 10% auf 17% gestiegen. Gleichzeitig rückt der Fachkräftemangel vermehrt in den Fokus, wobei nicht alle Berufe in gleichem Masse von Fachkräftemangel betroffen sind. Mit Hilfe eines von AMOSA entwickelten Fachkräftemangelindikators wurden insgesamt fünf Berufsklassen zur vertieften Analyse ausgewählt, die von Fachkräftemangel betroffen sind und sowohl für die RAV als auch für die Wirtschaft von Bedeutung sind. Es handelt sich dabei um Stellensuchende mit Berufen der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus, Ingenieurberufen, Techniker, Informatiker sowie Stellensuchende mit Berufen des Baugewerbes.

Um die Bemühungen wichtiger Akteure auf dem Arbeitsmarkt besser aufeinander abzustimmen und den Dialog zu intensivieren, wurde eine Massnahmentagung mit mehr als 60 Personen aus Unternehmen, Verbänden, Arbeitsmarktbehörden und weiteren Institutionen durchgeführt. Darauf aufbauend wurden vier Handlungsfelder eruiert, in denen Massnahmen(-ideen) projektbezogen umgesetzt werden sollen. Zunächst zielen diese darauf ab, die Vermittlungsarbeit weiter zu professionalisieren. Zudem soll das Rekrutierungspotenzial von arbeitslosen Personen besser erkannt und genutzt werden. Schliesslich geht es darum, die Qualifikation betroffener Personen zu verbessern und mittels Prävention bereits im Vorfeld der Arbeitslosigkeit aktiv zu werden.

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